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Der Junge, der zu viel fühlte
Spätestens nachdem ich das Buch “Der Junge, der zu viel fühlte” von Lorenz Wagner gelesen hatte, bekam ich eine grosse Verbundenheit zu der “Intense World Theory”. Er beschreibt, wie der Hirnforscher Henry Markram nach zwei neurotypischen Töchtern einen autistischen Sohn bekommt und dies seine Forschen prägen sollte. Denn wie meine beiden Kinder, so ist auch sein Sohn ein sehr empathisches Kind. Intuitiv wussten er und ich das Resultat seiner Arbeit bereits davor. Dies aber nun bewiesen zu wissen, ist ein Aufatmen für Eltern autistischer Kinder.
Ausschnitt aus “Der Junge, der zu viel fühlte” von Lorenz Wagner:
“Kai liebte die Menschen. Und es war nicht schwer, Kai zu lieben. Schon als Kind von zwei Jahren wand er sich aus der Hand des Vaters und lief zu den Leuten hin: zu den Passanten, den Postboten, zu den Alten, die auf den Bänken sassen und sich in der Morgensonne wärmten. Kai öffnete die Arme und umschlang ihre Beine, er tat es, ohne etwas zu sagen, er sprach nicht viel.”
Ich freue mich, dass ein Umdenken stattfindet und den Menschen im Autismus-Spektrum endlich Gefühle zugestanden werden. Zu lange wurde angenommen, dass sie nicht genug fühlen würden. Jetzt wissen wir, dass das Gegenteil der Fall ist. “They feel too much.” (K. Markram)
Intense World Theory
“Basierend auf Ergebnissen aus neurowissenschaftlichen Forschungen und insbesondere aus experimentellen Untersuchungen und Beobachtungsstudien mit VPA bei Ratten gehen H. und K. Markram davon aus, dass autistische Personen ein überempfindliches Gehirn haben, weil dessen millionenfach vorhandenen elementaren funktionellen Einheiten, sogenannte neuronale Mikroschaltungen, überladen und hypersensibel seien. (…) Das bedeutet, dass die Mikroschaltkreise auf Informationen schneller und intensiver reagieren, mehr aufnehmen und lernen sowie besser speichern, behalten und sich an Details genauer erinnern.” Georg Theunissen
Jedes autistische Kind hat aber seine eigene Hyper-Funktionalität und dadurch Bildung einzigartiger neuronaler Muster. Das Gehirn hat eine schnellere Entwicklung mit der Gefahr, dass sich dadurch wichtige neuronale Vernetzungen unvollständig und einige Mikroschaltkreise zu früh entwickeln und einige Mikroschaltkreise über andere dominieren.
“Im Rahmen dieser Entwicklung sei vermutlich die Hyper-Funktionalität der Mikroschaltkreise im Neokortex sowie in anderen Hirnregionen zugleich der Auslöser für eine überdurchschnittlich ausgeprägte Wahrnehmung, eine erhöhte Aufmerksamkeitsfähigkeit und ein ausserordentliches Erinnerungsvermögen. (…) Diese drei Erscheinungen würden als Kern der kognitiven Eigenschaften bei allen autistischen Erscheinungsformen vorkommen (vgl. Markram und Markram 2010, 2, 8f.) und gemeinsam mit der Hyper-Emotionalität weiterhin das voll Spektrum an Symptomen (ebd.; auch Markram, Rinaldi und Markram 2007, 87, 90 ff.) erklären.” Georg Theunissen
Dieser Hyper-Funktionalität zwingt das Gehirn sich zu entlasten. Genannt werden von Theunissen zwei Möglichkeiten, wie das Gehirn dies zustande bringen kann:
- systematische Regression
- Zuflucht in einem spezialisierten “Kokon” (um Überraschungen zu vermeiden)
Henry Markram in “Der Junge, der zu viel fühlte”: “Autistische Kinder ziehen sich in eine Blase zurück, wo alles sichtbar ist, keine Überraschungen, alles unter Kontrolle. Bei schweren Fällen ist die Blase natürlich besonders fest. Du musst in sie hineinkommen. Du musst vor dieser Blase sitzen und warten. Das ist der Unterschied zu den üblichen Therapien. Du gehst nicht auf die Kinder zu, drängst sie nicht. Du wartest und unterstützt nur. Das ist schwer… (lacht). Aber es ist der einzige Weg. Nur unterstützen, sie übernehmen die Führung. Und das dauert! Du hast das Gefühl, du schaffst es nie. Aber wenn sie die Führung übernehmen, läuft es.”
“Die Konsequenzen dieser Entwicklung können derart schwerwiegend sein, dass die Balance beziehungsweise das Zusammenspiel zwischen einfachen und höheren kognitiven Prozessen empfindlich gestört werde, indem elementare Informationen nicht in höher angesiedelte Konzepte überführt würden, die zum Beispiel für Sprache oder abstraktes Denken notwendig seien.” Georg Theunissen
Neben dieser Beobachtung kann es ebenfalls zu einer verstärkten Wahrnehmung von Einzelelementen kommen, wie zu einer übermässigen Spezialisierung einzelner Sinnesbereiche und einer extremen Lern- und Gedächtnisverarbeitung und Hyper-Präferenzverarbeitung. Sichtbar wird das zum Beispiel in Spezialinteressen, Inselbegabungen oder Savant-Fähigkeiten. Und eben: Rain Man 😉 .
Die Bedeutung der Amygdala
Die Amygdala, ein Teil des limbischen Systems, ist (ähnlich wie andere Bereiche des Grosshirns) für die Gefühle zuständig und hoch sensibel und hyper-reaktiv. Sie zeigt eine starke Reaktion auf sozioemotionale und psychosoziale Stimuli (vgl. Markram, Rinaldi und Markram 2007, 91).
“Dieses Phämomen sei für autistische Personen derart überlastend, dass es Stress, Schmerz, Ängste oder Phobien erzeuge. (…) Autistische Personen sind diesbezüglich bestrebt, ihre erhöhte Affektivität (emotionalen Overload) durch sozialen Rückzug, Vermeidung sozialer Interaktion oder Situationen oder Ausweichen von Blickkontakt zu entrinnen. Ebenso kann stereotypes, ritualisiertes Verhalten (stimming) der Beruhigung dienen, da es ein Gefühl von Sicherheit herstellen mag.” Georg Theunissen
Die sieben autistischen Merkmale betrachtet nach der Intense World Theory
- Unterschiedliche sensorische Erfahrungen
Der sensorische Overflow löst Stress und Angst aus. Wenn Menschen im Autismus-Spektrum dies zu bewältigen versuchen, resultieren daraus oftmals Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Angststörungen.
“Die funktionale Bedeutung bestimmter Verhaltensauffälligkeiten wie Wutanfälle, Aggressionen, sozialer Rückzug oder das Ausweichen sozialer Kommunikationen autistischer Personen findet somit eine neurowissenschaftlich fundierte Erklärung.” Georg Theunissen
Als mein Grosser knapp 7 Monate alt war, besuchte ich mit ihm die harmonische Babymassage:
Hyperfunktionelle Mikroschaltkreise binden zu viel Energie und können zu einem sensorischen Overload führen. Unterversorgte oder abgeschnittenen Mikroschaltkreise hingegen wirken auf der Verhaltensebene hypofunktionell. So haben zum Beispiel nach Delacatos These autistische Menschen zu 75% Gehörsüberempfindlichkeiten und zu 77% Tastunterempfindlichkeiten.
- Unübliches Lern- und Problemlöseverhalten
Die intense world theory hilft Lernprozesse und Lernverhalten von Menschen im Autismus-Spektrum zu erklären. Somit wird einiges verständlich dadurch.
“Arbeitsflucht in unterschiedliche Lernsituationen, Verweigerungshaltungen bei Lernanforderungen oder Aufgaben gewinnen folglich einen Sinn, indem sie für eine autistische Person zweckmässig sein können, sich vor einem Überfluss an Informationen zu schützen.” Georg Theunissen
Die sogenannten hyper-funktionellen Mikroschaltungen und die dadurch erweiterten und verstärkte Lern- und Gedächtnispotenziale und ebenfalls die Hyper-Aufmerksamkeit, lassen sich pädagogisch und auch beruflich nutzen. Die Lern- und Gedächtnispotenziale zum Beispiel in Bezug auf bildnerische Kunst, Musik oder aussergewöhnliche Gedächtnisleistungen wie Kalender-, Zahlen- oder Faktenwissen, die Hyper-Aufmerksamkeit beim Erkennen von Details, geometrischen Mikromustern, Buchstaben etc. (vgl. Theunissen)
Nicht-autistische Menschen finden das im ersten Moment oft verhaltensauffällig und es ist für eine gesund autistische Entwicklung wichtig, dass dies von neurotypischen Menschen verstanden wird.
“Mit anderen Worten: Dort, wo es bei autistischen Personen im frühen Alter schon zu einer Über-Spezialisierung im Hinblick auf bestimmte Objekte oder Reize kommt, würde höchstwahrscheinlich die allgemeine Entwicklung auf basaler und höherer Ebene blockiert, verhindert oder erheblich eingeengt, so dass mit spezifischen Beeinträchtigungen im Bereich des Lernens, vor allem der Sprache, zu rechnen sei. (…) Auf der anderen Seite kann die neuronale Hyper-Funktionalität bei manchen Autist(inn)en zu einem erhöhten Lernen (super-learning) führen, das nicht nur als Savant-Phänomen imponieren muss, sondern plötzliche Lernschübe oder rasche Lernprozesse (quick learning) befördert (ebd., 20).” Georg Theunissen
Joan Ruthsatz, eine Forscherin und Psychologin, hat festgestellt, dass Wunderkinder und Autisten eine Gen-Mutation teilen, und zwar auf dem Chromosom 1. Das heisst also, wer das in sich trägt, hat die Veranlagung ein Autist zu werden oder eben ein Wunderkind. Die Hälfte aller Wunderkinder haben einen Menschen mit Autismus in der nahen Verwandtschaft. Joan Ruthsatz empfiehlt darum der Wissenschaft die Forschung an Wunderkindern, um mehr über Autismus zu lernen. (vgl. L. Wagner in “Der Junge, der zu viel fühlte”, 189.)
- Fokussiertes Denken und ausgeprägte Interessen in speziellen Bereichen
Die intense world theory hat viele Parallelen zur Monotropismus Hypothese. Allerdings sind die Erklärungen anders. Die Monotropismus Hypothese geht von einer begrenzten Aufmerksamkeitskapazität aus, während die intense world theory an überempfindliche Mikroschaltungen und dadurch “viel hyper” (aber auch “hypo”) ausgeht. Gleich ist ihnen jedoch, dass eine Hyper-Spezialisierung wie auch monotropistische Hyperfokussierung Überlastungen vermeiden sollen und gleichzeitig auch grosse Stärken sind.
Mein Kleiner interessiert sich mit knapp 4 Jahren nicht für die oft sozialen Inhalte der Geschichten in der Spielgruppe:
- Atypische, manchmal repetitive Bewegungsmuster
“Wie zuvor schon ausgeführt gilt repetitives und stereotypes Verhalten als Selbsthilfestrategie beziehungsweise als ein Verhalten, sich vor einem Overload zu schützen, als funktional bedeutsam.” Georg Theunissen
Auch von Auffälligkeiten in der Motorik wird oft berichtet. Ob auch das vor überfordernden Situationen schützen soll?
Über den Spracherwerb meines kleinen Sohnes habe ich schon viel geschrieben:
- Bedürfnis nach Beständigkeit, Routine und Ordnung
Die intense world theory lesend, empfinde ich in dieser Hypothese alles “hyper” – die Gefühle, die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit und die Erinnerung. Ich kann nur erahnen, wie anstrengend so ein autistisches Leben sein muss. Ich verstehe gut, dass bei dieser Überlastung das Bedürfnis nach Entspannung durch Routinehandlungen und das Bestehen auf Gleicherhaltung in den Vordergrund tritt. (Auch repetitives Verhalten hat denselben Grund.)
Mein kleiner Sohn liebt Ausflüge mit seinem Gotti:
Wenn dich dein Gotti sehr, sehr glücklich machen will, dann geht es mit dem Bus und Zug nach Zürich. Dort ins Tram, weiter zur Lieblingsbäckerei mit den Erdbeertörtchen – bitte gleich zwei – und dann zur Autowaschanlage, Spielplatz, Schiff und Mac Donalds mit Pommes und Burger und viel Ketchup. Ein Luftballon dort wäre auch noch toll. Am liebsten immer so gleich wie nur möglich.
- Schwierigkeiten Sprache zu verstehen und sich sprachlich auszudrücken
Eine allfällige frühe Hyper-Spezialisierung kann die Sprachentwicklung erschweren bis hin zu fehlender Sprache. Tritt hingegen der super-learning Effekt auf, können aussergewöhnliche sprachliche Leistungen erzielt werden.
“Z.B. ein souveränes Beherrschen mehrer Fremdsprachen, Korrespondenz in Latein, Gedichte, Neologism.” Georg Theunissen
Mein 10-jähriger Sohn mag Schriftsprache. Aber nicht alles davon:
- Schwierigkeiten, typische soziale Interaktion zu verstehen und mit anderen Personen zu kommunizieren
Aufgrund der Amygdala kommt es bei Menschen im Autismus-Spektrum zu einer vermehrten und verstärkten Sensibilität gegenüber sozioemotionalen Situationen. Da soziale und emotionale Reaktion immer wieder gespeichert werden, kommt es zu einer erhöhten Verletzlichkeit. Das führt zur Vermeidung solcher Situationen, da der Stress sehr/zu gross ist. Die erhöhte Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung und das super learning erschweren eine Kommunikation zusätzlich sehr.
Mein 10-jähriger Sohn ist hoch empfindlich auf meine Stimmung:
Impulse für eine “best practice”
“Entscheidend für positive Lernprozesse und eine positive Entwicklung wird eine Umgebung eingeschätzt, die dem autistischen Kind Vertrautheit, Ruhe, Überschaubarkeit und Vorhersagbarkeit bietet. Diese Voraussetzung sei entwicklungs- und neuropsychologisch gesehen bis etwa zum Alter von sechs Jahren, wenn sich wichtige Prozesse in der Hirnentwicklung vollzogen hätten (Markram & Markram 2010, 20), unabdingbar. Es müsse jedoch auch in der nachfolgenden Zeit auf freundliche Umgebungen und Situationen geachtet werden, die für autistische Personen neuronal passend sind. Das heisst, dass zum Beispiel Unterstützungsleistungen oder schulische Lernsituationen einerseits nicht sensorisch, kognitiv, sozial und emotional überfordern dürfen, andererseits müssen sie individuelle Stärken und Interessen beachten, um nicht zu unterfordern und eine Entdeckung, Erschliessung, Ausbildung und Unterstützung von Begabungen, Talenten oder Savant-Fähigkeiten zu verpassen.” Georg Theunissen
Einem autistischen Kind müsse nach J. Fischer nicht Empathie beigebracht werden, da es sich schon um ein empathisches Individuum handle. Ganz wichtig ist es, dass Hilfen beim Umgang mit den intensiven Emotionen geboten werden, damit diese situationsadäquater ausgedrücken werden können, wie z.B. Verstärkung richtiger Äusserungen in realen Situationen. Es geht also um ein präventives Stress-Bewältigungsprogramm. (vgl. Theunissen)
“Aus der Perspektive der Intense World Theory sei es für ein junges autistisches Kind in der Regel völlig unerträglich, wenn es einer reizüberflutenden Umwelt ausgesetzt werde. Jedoch gebe es durchaus autistische Kinder, die so etwas lieben würden, weshalb eine personenzentrierte Betrachtung sehr wichtig sei.” Georg Theunissen
Tatsächlich konnten die These der Hyper-Funktionalität nicht bei allen Ratten bestätigt werden, was schliesslich bedeutet, dass man die Intense World Theory nicht verallgemeinern soll. Dennoch bin ich von dieser Theorie fasziniert/begeistert und nehme ganz viel Wissen für meine Kinder mit.
Neues Wissen – zwei Anekdoten
- Ich habe mich immer gegen therapeutischen Aktivismus gewehrt. Einerseits zeige ich “Mut zur Lücke”, andererseits dachte ich oft, dass ich (oder mein Mann, die Grosseltern, Gotti) dieses oder jenes auch zu Hause oder in der Natur hinkriege – ohne Zeitdruck, Busfahrt, Stadt, neues Gebäude… Dennoch hinterliess diese Einstellung in mir ein Fragezeichen, ob ich meinen Kindern dadurch gar etwas wegnehme. Nun fühle ich mich bestätigt, dass ich das durfte. Frühförderung und Ergotherapie – ja. Rest – nein. Ich höre auf mein Bauchgefühl betreffend Stress-Bewältigung. Es muss nicht alles jetzt und sofort sein. Prioritäten setzen.
- Dann bin ich begeistert von coop@home. Das Einkaufserlebnis gibt es auch – Pflicht je einmal in den Schulferien. Ansonsten schirme ich meinen grossen Sohn vor allem vor dieser Flut an Eindrücken ab. Auch ich bin etwas überfordert, wenn ich ganze Gestelle voll ähnlicher Produkte sehe und mich für eines entscheiden sollte. (Mein Kleiner hingegen geht oft mit meinem Mann – sogar am Samstag – einkaufen und managt das unterdessen richtig gut.)
Siehe auch die sieben Besonderheiten – erklärt für Kinder und Jugendliche nach der Intense World Theory
Literaturliste
Theunissen, G. (2004). Menschen im Autismus-Spektrum. Verstehen, annehmen, unterstützen. Stuttgart: Kohlhammer.
Wagner, L. (2018). Der Junge, der zu viel fühlte. Wie ein weltbekannter Hirnforscher und sein Sohn unser Bild von Autismus für immer verändern. München: Europaverlag.
Hallo, ich wollte Dir nun endlich mal einen Kommentar da lassen. Ich bereite mich gerade auf eine sehr wichtige Prüfung für mein Sonderpädagogik-Studium mit dem Schwerpunkt „Autismus“ vor. In der Auseinandersetzung mit der Thematik bin ich auf Deinen Blog gestoßen und bin unglaublich begeistert. Dein Blog hat mir geholfen so vieles zu verstehen und vor allem anders zu sehen. Ich bin mittlerweile fast gar süchtig nach deinem Blog und könnte hier alles lesen. Zwischendrin musste ich mich regelrecht dazu zwingen damit aufzuhören Deinen Blog zu lesen und mich auch den anderen Themen meiner Prüfung zu widmen.
Danke für deinen tollen Blog! Die ganze Arbeit und Liebe darin beeindruckt mich unglaublich!! Dank Dir und deinem Blog fühle ich mich jetzt hervorragend vorbereitet auf meine anstehende Prüfung! Liebe Grüße, Katharina
Liebe Katharina, es freut mich, dass dir mein Blog gefällt und dich das Thema Autismus nicht mehr loslässt. Solche Menschen, wie dich, brauchen wir in der Sonderpädagogik 🙂 . Alles Gute bei den Prüfungen und hoffentlich auf ganz viele Begegnungen mit Menschen im Autismus-Spektrum. Herzliche Grüsse – Sachendenkerin
Hallo, ich bin selber Autist und würde gerne Kontakt zu Dir aufnehmen. Leider habe ich nirgendwo auf dieser Webseite eine Möglichkeit gefunden, Dich zu kontaktieren. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mich mal per Mail kontaktieren könntest. Ich habe Fragen zu diesem Text.
Danke!
Hallo Fabian
Du kannst mir gerne auf info@sachendenker.ch schreiben.
Herzliche Grüsse
Hallo, der Zusammenhang mit der Stimmung stimmt so nicht. Stimmung ist eine den Dingen inhärente Gestalt. Etwas ist stimmig oder es ist nicht stimmig. Man kann es nicht dadurch beeinflussen, dass man die Stimmlage moduliert. Denn die Stimmung hat gerade nichts mit der Sprachmelodie, -prosodie usw. zu tun. Am ehesten kommt der Stimmung das Konzept des Zen gleich.
Wenn jemand Angst hat, dann kann er sich noch so verstellen, selbst als der beste Schauspieler, würde er eine Stimmung erzeugen, die nicht stimmig ist. Bei einem Therapeuten ist das beispielsweise am Klemmbrett feststellbar. Das Bedürfnis die Dinge zu strukturieren, ihnen eine äussere, anstatt eine innere Gestalt zu geben, hat oft etwas mit Perfektionismus und somit etwas mit Angst zu tun. Wenn die Dinge aber eine äussere Gestalt haben, dann fehlt ihnen oft die innere Gestalt und somit sind sie nicht ausgewogen und deshalb nicht stimmig. Sie sind stattdessen inkongruent, da sie sich in ihrer jeweiligen Gestalt in einem Widerspruch gegenüber stehen. Dieser Widerspruch ist wahrnehmbar.
Gruss
Daniel