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Die Monotropismus-Hypothese und Beziehungen
Gerne möchte ich das Thema Beziehungen mit einer Hypothese beginnen, die zu erklären versucht, wie sich das Leben für Autist*innen vielleicht anfühlt. Besonders anschaulich empfinde ich dafür die Monotropismus-Hypothese, die zum Verständnis autistischer Kinder die etwas andere Wahrnehmung ins Zentrum rückt. Sie gefällt mir darum so gut, weil sich viele Autist*innen mit ihr identifizieren können, auch wenn es die Innensicht natürlich nicht ersetzt. (Vgl. im Anhang: Autistenbloggen, Clement Jones, Unbemerkt, Gedankenwelt, Pinkspektrum.) Eigentlich handelt die Hypothese davon, dass sich allistische Menschen auf viele Interessensgebiete und Aktivitäten gleichzeitig konzentrieren können. Autist*innen ignorieren ein breites Feld an Informationen und fokussieren nur wenige Interessen – dafür wesentlich intensiver. Man nennt dies darum auch Tunnelblick. Diese monotropistische Form der Wahrnehmung ist die Ursache für ein verändertes Denken, Erleben und Handeln von Autist*innen. (Vgl. Theunissen S. 50-51.) Da Freund*innen in der Regel durch Gespräche gefunden werden, ist es wichtig, sich bewusst zu sein, was eine monotropistische Wahrnehmung für die soziale Interaktion/Kommunikation bedeutet. In einem Gespräch konzentrieren sich allistische Menschen auf ganz viele Sachen – Inhalt, Stimmklang, Art der Pausen, wird das Turn-Taking eingehalten, Mimik, Gestik, Übereinstimmung einzelner Elemente etc. Eine allistische politropistische Wahrnehmung kann das intuitiv. Aber eine autistische monotropistische Wahrnehmung fokussiert sich auf wenige herausstechende oder individuell bedeutsame Elemente und verpasst somit einiges, was die soziale Interaktion/Kommunikation erschwert. Menschen zu durchschauen und Beziehungen zu knüpfen wird so in der Tat sehr kompliziert. Aufgrund derselben Kultur jedoch nicht unbedingt mit anderen Autist*innen, wie das gewisse Studien belegen, aber sehr wohl mit manchen allistischen Menschen, die dieser Menge an Details im Gespräch eine ungeheure soziale Wichtigkeit beimessen. Nichts desto trotz – wenn ich meine Kinder im Umgang mit anderen Kindern betrachte, so wird mir sofort klar, dass für sie Sympathien nicht an eine Kultur gebunden sind. Generell sind sie bewundernswert vorurteilsfrei oder fürsorglich und gerecht, wie das eine Studie belegt. (Vgl. Moral foundations theory in autism spectrum disorder.)
Interessant dazu ist auch Damian Miltons Theorie des gegenseitigen Empathieproblems, was ebenfalls durch die unterschiedlichen Wahrnehmungsstile erklärt werden kann – zwei unterschiedliche Kulturen, die sich irgendwie finden müssen.
„Einfach ausgedrückt, so legt die Theorie des gegenseitigen Empathieproblems nahe, dass Menschen mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen der Welt, die miteinander interagieren, Schwierigkeiten haben, sich ineinander hineinzuversetzen.“ Damian Milton
Auch wenn Miltons Theorie des gegenseitigen Empathieproblems durch unterschiedliche Erfahrungen der Welt besagt, dass die Lösung im Entgegenkommen und Verständnis (und nicht Pathologisieren einer Seite!) liegt, ist bei einem Verhältnis von 1:100 klar, was das für meine beiden autistischen Kinder bedeutet. Durch ihren monotropistischen Wahrnehmungsstil als Minderheit werden sie schnell einmal missverstanden, denn häufiger ist ja ein politropistischer. Dadurch fühlen sie sich bestimmt ab und zu ziemlich allein gelassen. Meine autistischen Kinder brauchen also Unterstützung, wenn es darum geht Bekanntschaften zu machen oder gar Freundschaften zu knüpfen. Das betrifft sowohl meinen 12-jährigen Sohn mit Asperger Syndrom, der sehr sprachgewandt ist, als auch meinen 7-jährigen Sohn mit atypischem Autismus, der lieber zeichnet als erzählt oder etwas mit anderen unternimmt als Gespräche führt. Das ist nicht falsch – eine andere Kultur und halt Minderheit zugleich. Allistische Menschen sind privilegiert und haben dadurch eine Verantwortung.
Freundschaft begreifen durch (Bilder-)Bücher
Laut Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust beschreiben die Kinder mit Asperger Syndrom ihrer Gruppe einen Freund oder eine Freundin als jemanden, der nett ist und mit dem man Zeit verbringen will. Oftmals wird zudem ein Lächeln als Freundlichkeit interpretiert und ein Konflikt als ganz schlimm. (Vgl. Brie Norall und Wagner Brust S. 78.) Das lässt sich gut durch die Monotropismus-Hypothese erklären. Rückt ein Detail ins Zentrum und manches rundherum wird ignoriert, verunsichert das, da das Gesamtbild ungenau wird. Aber wie schafft man das, dass autistische Kinder Freundschaften dennoch studieren können?
Genau darum werden Bücher und Bilderbücher empfohlen, die erzählen, was Freundschaft ist, und dass Lösungen gefunden werden können. In Geschichten kann man innehalten und reflektieren – sie auch beliebig viele Male studieren. Man bekommt endlich Zeit, um die vielen verschiedenen ‚wichtigen Details‘ einer Freundschaft zu erkennen, die durch den Tunnelblick zumindest teilweise verloren gehen. Durch die Beständigkeit von Schrift und Bild unterscheiden sich Bilderbücher oder Bücher vom reale Leben, das so schnell und ohne Pausen vorwärts zieht.
Es gibt unzählige Bücher zum Thema Freundschaft. In jeder Entwicklungs- oder Lebensphase steht etwas anderes im Vordergrund. Ist es vielleicht der Wegzug einer Freundin, bei einem Freund zum ersten Mal übernachten, wie man das macht, wenn man so gerne mitspielen würde oder gar das Erleben von Freundschaften als Teenager? Darum vier Beispiele, wie das möglicherweise aussehen könnte.
Spielgruppe:
- Vielfalt
Kindergarten:
- Mitspielen
Primarschule:
- Wegzug/loslassen
Adoleszenz:
- Pubertät
Vier Phasen der Freundschaft
Die Idee, was Freundschaft ist, und wie sie gelebt wird, ändert sich laut Tony Attwood mit der Entwicklung. (S. 48-50.) Es beruhigt mich zu wissen, dass die Art und Weise der Freundschaft der persönlichen Reife unterliegt und erklärt mir gleichzeitig, warum Freundschaften für Autist*innen herausfordernder sind. Ihr Entwicklungsprofil entspricht ja nicht 1:1 dem allistischer Menschen. Es muss also individuell geschaut werden, da sich autistische Kinder durch die andere Art der Wahrnehmung in unterschiedlichen Phasen gleichzeitig befinden können und gleichzeitig gewisse Elemente für immer anders erleben. Vielleicht fragt ihr euch nun, warum ich dennoch an dem Raster festhalte? Ich möchte verstehen, in welchen Bereichen meine Kinder Selbstläufer sind und wo nicht. Die Schwierigkeiten erkenne ich letztlich auch durch die Diskrepanz der beiden unterschiedlichen Wahrnehmungsarten – monotropistisch und politropistisch.
Erste Phase: Vorschulalter
„Die Kinder lernen, dass sie sich manchen Spielen und Beschäftigungen nur dann hingeben können, wenn sie bereit sind, bestimmte Dinge miteinander zu teilen und abzuwechseln.“ Tony Attwood (S. 48.)
In der Spielgruppe lebte mein jüngerer Sohn, dass alles allen gehört und man nimmt, was man will. Für ihn war das logisch so. Es gab auch kein Drama, wenn jemand etwas von ihm nahm. So habe ich das bei Kindern noch nie erlebt. Im Kindergarten lernte er dann, dass er fragen muss, wenn er ein Spielgerät von einem Kind will. Der Haken dabei war, dass er zwar fragte, aber egal, wie die Antwort ausfiel, das Spielgerät nahm. So ganz begriffen hat er diese interaktive Geschichte des Fragens also nicht, aber Auftrag ausgeführt. Laut Tony Attwood braucht ein autistisches Kind Unterstützung und Anleitung betreffend Spielgeräte teilen. Denn mit dem Satz, ob man dieses Spielgerät haben dürfe, ist es noch nicht getan. Auch zu fragen, ob man bei einem Spiel mitmachen dürfen, ist nicht ganz ohne. Auch hier muss gelernt werden, wie man mit einer Ablehnung umgeht, und zwar nicht nur die eigenen Gefühle betreffend, auch ganz rational nach einer neuen Strategie suchend. Fragt man nun einfach andere Kinder oder bittet die Lehrperson um Hilfe oder spielt dasselbe halt alleine etc. Ich vermute darum, dass sich mein jüngerer Sohn im Kindergartenalter von der ‚Freundschaftsentwicklung‘ her eher – aber nicht nur – auf dem Level Spielgruppe befand. Das aber nur, wenn man ihn in eine allistischen Entwicklungskategorie stecken will. Ich mag es lieber, wenn man versteht, wie schwierig dies für autistische Kinder ist, die die Welt anders wahrnehmen. Denn was er immer besser konnte als allistische Kinder, war dieses selbstverständliche Teilen.
Zweite Phase: 5.-8. Lebensjahr
„Ein Freund ist jemand, auf den man sich verlassen kann, oder der Dinge verleiht, die man benötigt.“ Tony Attwood (S. 49.)
Was in der Phase wirklich gut klappte, war, wenn man meine beiden Kinder aufforderte anderen zu helfen. Das ist eine sehr praktische Art der Interaktion, die Sinn macht und ihnen entspricht. Mein jüngerer Sohn kann beispielsweise gut zeichnen. Mein älterer Sohn hatte damals viele kreative Bastelideen. Davon wollten andere auch profitieren. Hilfsbereitschaft klappte, aber Interesse für andere zeigen und ihnen quasi entgegenkommen!? Das brauchte ebenfalls einen Coach.
Dritte Phase: 9.-13. Lebensjahr
„In diesem Alter beobachtet man eine klare Trennung der Geschlechter; Freundschaft basiert nun auf Ähnlichkeit, gemeinsamer Erkundung, emotionaler Unterstützung und einen zunehmenden Sich-bewusst-Werden, wie die anderen einen sehen.“ Tony Attwood (S. 49.)
Ich vermute, dass hier die gemeinsamen Interessen wichtig werden. Als es noch 6. Klässler in der Mehrklasse hatte, genoss es mein 4. Klässler sehr, dass er Gleichgesinnte fand betreffend Themen wie YouTube Kanäle etc. Als er in die 5. Klasse kam und die 6. Klässler in die Oberstufe wechselten und 4. Klässler nach rückten, hatte er dies verloren. Das lag sicher auch daran, dass ältere Kinder besser mit dem Spagat autistischer Kinder zwischen emotional- sozialer Unsicherheit und gleichen kognitiven Interessen, wie sie sie selber haben, umgehen konnten. Noch heute trauert er den ehemaligen 6. Klässler nach. Aber privat abmachen, geht nicht, da das Schule ist und nicht passt.
Laut Tony Attwood liege ich gar nicht so daneben. Er empfiehlt für autistische Kinder, dass sie Gelegenheit bekommen, um Menschen mit denselben Interessen und Fähigkeiten zu begegnen. Für mich wäre das toll, wenn die Schule dies erspüren und zusammenführen könnte. Im Quartier existiert keine Passung. Für Schachclub, Schwimmkurs, Big Band und Co ist keine Energie mehr da neben der Schule, die viel Zeit eines Kinderlebens ausfüllt. Schule hat also auch diesbezüglich eine Verantwortung. Nicht, dass das im Lehrplan steht. Es ist mehr ein Ziel gelingender Inklusion. Zum Beispiel mal eine Projektwoche genau mit dem Ziel? Dass man meinen älteren Sohn mit rücksichtsvollen Kindern mit gleichen Interessen zusammenbringt? Vielleicht ein Spezialthema in Informatik? Oftmals wurde in Projektwochen vor allem geschaut, dass das autistische Kind sie irgendwie bewältigen kann. Und jetzt darf es für einmal im Zentrum stehen – also in der Planung mit dem Ziel Freund*innen zu finden.
Vierte Phase: Adoleszenz
„Freundschaften beruhen auf Vertrauen, auf einem höheren Mass an Selbstoffenbarung und einer grösseren Wertschätzung von gegenseitigen oder bewunderten Aspekten der Persönlichkeit des jeweils anderen.“ Tony Attwood (S. 50.)
Diese Phase kenne ich als Mutter meiner Kinder – im Gegensatz zu den anderen drei – noch nicht. Die Tendenz zu Zweierfreundschaften würde meinem 12-jährigen Sohn in Bälde sicher zusagen, aber ob er dann auch in die engere Auswahl kommt als Autist? Ob das nicht wiederum ein eher frustrierendes Kapitel sein wird? Die Patentante wünscht sich nichts sehnlicher, als dass er eine tiefe Zweierfreundschaft finden darf.
Etwas Interessantes, das Tony Attwood zudem erwähnt, ist, dass das Wertesystem autistischer Kinder eher Erwachsenen gleicht, was das Thema Freund*innen im gleichen Alter erschweren kann. Dennoch kann es mit Freundschaften durchaus klappen – aber auch hier bedeutet das, dass sie die Gelegenheit brauchen, um Freunde überhaupt erst einmal finden zu können – darin sollte man autistische Kinder nicht sich selber überlassen. Gleichzeitig sollte jemanden da sein, der ihnen dann auch mittendrin in einer Freundschaft mit Rat und Tat zur Seite steht und sie coacht.
Interaktionen auf dem Spielplatz oder in der Pause erleichtern
Für mich als Mutter war es immer ein Graus, wenn ich mit meinem älteren Sohn im Kleinkindalter Spielplätze besuchte. Am liebsten waren wir alleine dort. Das ging tip top bei Regen. Und da es bekanntlich kein schlechtes Wetter gibt und nur falsche Kleidung, liess sich das auch wunderbar einrichten. Bei schönem Wetter wurde mir bewusst, wie schwierig es doch ist, wenn man anders tickt.
„Es reicht also nicht aus, wenn ich jeder einzelnen Person auf jedem Spielplatz der Welt erkläre, dass mein Kind eine unsichtbare Behinderung hat und was das bedeutet. Man muss mir auch zuhören und sein Kind mit meinem spielen lassen.“ Eszter Jakab
Verständnis hatten wirklich viele Eltern – scheiterten aber kläglich im Praxistest. Darum ist meine Hoffnung auf die pädagogische Kompetenz von Lehrpersonen so gross, die sich inklusiver Bemühungen bewusst sind.
Dasselbe Thema betrifft die Pausen in der Schule. Auch hier versteckt sich ein autistisches Kind oftmals abseits. Das muss nicht nur schlecht sein. Vielleicht finden so manche Kinder den Platz, der ihnen gut tut. Und dennoch sollten sich Eltern oder Lehrpersonen bewusst sein, was ebenfalls mitspielen kann und zu sowas führen: Angst. Aber auch ein autistisches Kind möchte die Pausen vielleicht nicht durchgehend in der Bibliothek, im Klassenzimmer oder am Rande des Pausenplatzes verbringen.
Life Hacks von Ellen Notbohm und Veronica Zysk (S. 190-191)
- Zusammen mit einem anderen Kind zum autistischen Kind gehen und vielleicht einen Ball zeigen. Wenn das autistische Kind Interesse kund tut, den Ball gegen die Wand oder in den Reif werfen. Vielleicht reagiert es auf den Ball erstmals. Das wäre schon ein Fortschritt…
- Möglicherweise verbringt das autistische Kind die Pause aus Gewohnheit in der Bibliothek. Vielleicht lässt es sich darauf ein einmal pro Woche auf den Pausenplatz zu kommen, dann zweimal… Mit der Zeit das Kind bestimmen lassen, welche Tage Bibliothektage sind und welche Pausenplatztage.
- Hat es ein Kind mit den gleichen Interessen? Das wäre ein guter Peer Buddy. Beiläufig führt die Lehrkraft diese zusammen. Man kann aber auch diskret fragen, wer der Peer Buddy sein will. Laut den Autorinnen wird man überrascht sein, wieviele Klassenkamerad*innen bereit sind zu helfen.
- Die Lehrperson gestaltet eine Gruppenaktivität, in der das autistische Kind brillieren kann. Bei uns war das mal der Rubik’s Cube. Vielleicht möchte ein Kind angeleitet werden, wie das nun geht?
The Circle of Friends
Als ich mich auf die Suche nach Informationen rund um den Circle of Friends begab, entdeckte ich sehr unterschiedliche Interpretationen, auch wenn der Kerngedanke sicher bestehen bleibt – eine strukturiertes Heranführen an das Thema Freundschaft.
Markowetz macht in seinem empfehlenswerten Buch für Lehrkräfte ebenfalls auf den Circle of Friends aufmerksam. Für ihn ist das Ziel nicht unbedingt tiefe Freundschaften, aber dennoch Beziehungen, die als Schutz vor Stigmatisierung und Mobbing dienen. Praktisch sieht das so aus – es soll ein Circle of Friends aus ungefähr einem halben Dutzend Schüler*innen der Klasse gebildet werden, der sich zum Austausch regelmässig trifft. (Vgl. Markowetz S. 28.) Vielleicht muss ich mir das wie ein kleineres Klassengespräch vorstellen. Da es für autistische Mitschüler*innen oft schwierig ist sich auszudrücken, bekommen sie hier Raum. Die anderen Kinder zeigen vor, wie man über Schwierigkeiten und schöne Erlebnisse miteinander spricht. Zudem werden die anderen Kinder durch den Freundeskreis eine grosse Unterstützung und machen sich für ihren/ihre autistische/n Freund*in stark, wenn etwas nicht rund läuft. Je nach Alter und Kompetenzen bewährt sich die Moderation durch eine Autismus gewandte Person. Bei uns wäre das der schulische Heilpädagoge.
„Im Rahmen eines Circle of Friends-Programms erhalten Gleichaltrige in der Regel wichtige Informationen über Klassenkameraden mit sozialen Herausforderungen und werden eingeladen und ermutigt, sich mit ihnen anzufreunden. Diese Peer-Mentoren erhalten Aufklärung und Sensibilisierung, Strategien zur Verbindung und Unterstützung anderer, die möglicherweise anders sind, und die Möglichkeit, regelmässig sozial zu interagieren.“ Nebraska Autism Spectrum Disorders Network
Auch wenn dieses Programm vielleicht ein bisschen aufgesetzt wirkt, es ein wenig irritiert, dass je nach gewählter Form über die betreffende Person gesprochen wird und nicht mit ihr, so wird hier schliesslich das praktiziert, was auf den Spielplätzen nicht klappt – dass allistische Kinder ermutigt werden sich mit autistischen Kindern auszutauschen. Inklusion wird also nicht mehr nur physisch gelebt – ersetzt durch echte soziale Inklusion. (Vgl. Nebraska Autism Spectrum Disorders Network.)
Gerne möchte ich das durch zwei Beispiele verdeutlichen, die die Kindergartenstufe betreffen und vielleicht ganz anders herausgekommen wären bei einer Reflektion davor durch den Circle of Friends und seine Intervention dann während.
Als ich einmal am Abschlussfest des Kindergartens die Teller, Messer und Becher meiner Familie auf einen leeren Tisch stellte, so fand ich diese mit gebratenen Cervelats und Bratwürste zurückkommend auf die Mauer daneben gestellt wieder. Der Tisch besetzt mit anderem Geschirr und Besteck nun. Das waren zwar die Eltern einiger anderer Kindergartenkinder und nicht die Peers selber, was es aber nicht unbedingt besser macht. Hätte die Kindergartenlehrperson nun vorgängig so einen Circle of Friends mit ihren Kindern zugelassen – vielleicht ein Klassengespräch mit Anstoss, was das oft gesungene Lied „Wir sind ein super Team und wir helfen einander“ bedeutet, wenn man am Fest gemeinsam isst, so bin ich mir sicher, dass die Kinder schon gewusst hätten, dass das eben heisst, dass man für einmal vielleicht nicht neben den besten Freund*innen sitzt und dadurch andere Menschen kennenlernt. Vielleicht hätten sogar zwei Kinder/Familien sich gemeldet, dass sie dann mit dem autistischen Kind und Familie gemeinsam essen wollen. Das Fazit war, dass wir dann auf dem angrenzenden Spielplatz assen, da alles besetzt war unterdessen. Und plötzlich setzte sich eines der wenigen Mädchen mit dunkler Hautfarbe unserer Aussenwacht zu uns und plauderte mit uns. Es hört sich ein bisschen wie Dichtung an – ist aber pure Wahrheit. Manche können es auch ohne Anleitung ganz intuitiv, weil sie scheinbar mehr wissen.
Auch eine Circle of Friends-Sitzung vorgängig zum Thema Geburtstagsfeste, kann vielversprechend sein. Laut unserer ersten Kindergartenlehrperson seien das immer dieselben, die eingeladen würden oder eben nicht – darum verbot sie rigoros das Verteilen der Einladungen im Kindergarten. Es gibt also viele soziale Themen, die mit inklusivem Gedankengut neue Lösungen zulassen, wenn endlich reflektiert wird. Schon 5-jährige Kinder sind sehr weise und wissen bereits wahnsinnig viel über diese Welt. Ich bin mir sicher, dass sie spüren, was mein kleiner Sohn braucht. Sie wissen auch, was sie selber wollen. Das nun zu teilen? Inklusion heisst ja eigentlich nur, dass endlich alle gewinnen sollen. So einfach ist das. (Vgl. Raul Krauthausen.)
Interesse zeigen und interessant sein
Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust (vgl. S. 78.) gehen das Thema Freundschaft auf unterschiedlichen Ebenen an. Sie bringen den Kindern im Friends‘ Club – alles Kinder mit Asperger Syndrom – zum Beispiel bei, dass sie Interesse an anderen haben müssen und gleichzeitig selber interessant sein sollen. Interesse am Gegenüber zeigen, bedeutet, dass man Fragen stellt und sich zur Person äussert. So tritt man in Beziehung.
- Ist dein Handy neu?
- Nimmst du es immer mit zur Schule?
- Wie gut ist die Kamera?
- Deine Handy gefällt mir – guter Deal.
- Du kannst mich sicher beraten.
Auch Theunissen beschreibt Interessen als Brücke zum Gegenüber. Für ihn sind es gerade die Spezialinteressen, die als Vermittlungshilfe zu Kontakten gesehen werden dürfen. (Vgl. Theunissen S. 63.) Vielleicht weiss man ja mit der Zeit, welches Kind ebenfalls Katzen mag oder im Herbst auch Pilze sammelt oder einen eigenen YouTube Kanal besitzt etc. Ist dies dem autistischen Kind bekannt, ist die Annäherung durch das Spezialinteressen gar nicht so schwierig. Für diese Kinder ist man nämlich interessant! Doch möglicherweise braucht genau diese Kleinigkeit des Findens dieser Kinder ein bisschen Unterstützung.
Natürlich kann ich mir gut vorstellen, dass Autist*innen untereinander diese komplizierten Regeln nicht brauchen und direkter auf ein Thema zusteuern. Es ist auch wichtig zu wissen, dass das nicht falsch ist. Aber im Umgang mit allistischen Menschen braucht es ein paar Finessen, sonst fühlen sie sich überrumpelt. Ich glaube darum, dass gewisse Strategien im Umgang mit ihnen sehr hilfreich sind. ‚Interesse zeigen‘ und ’selber interessant sein‘ sind zwei Möglichkeiten. Ich spreche nicht davon, dass es fair ist. Fair wäre es, sie würden ebenfalls ein paar Strategien umgekehrt lernen. Diese Haltung darf natürlich gerne in den Alltag autistischer Kinder mit einfliessen.
Das Gespräch – der erste Schritt zur Freundschaft
Wie schon erwähnt, sind Gespräche mit einer monotropistischen Wahrnehmung eine Crux. Mein 12-jähriger Sohn fühlt sich von mir ab und zu schlecht behandelt, höre ich ihm nicht sofort zu, wenn er parat ist. Dass ich vielleicht gerade mit jemand drittem im Gespräch bin und dort noch rasch den Satz beenden möchte oder auf dem Einkaufszettel die letzten zwei Lebensmittel noch notieren will, damit ich sie nicht vergesse, ist für ihn nebensächlich. Sein Gedanke brennt ihm auf der Zunge – es eilt. Er empfindet es oftmals so, dass ich sehr wohl zuhöre – nur ihm einfach nie. Das ist aber nur eine der vielen Herausforderungen, die ein Gespräch mit sich bringt. Es macht verletzlich, da Menschen mit einer politropistischen Wahrnehmung so viel Wert auf viele einzelne Details legen und gleichzeitig das monotropistische Detail wiederum als unpassend taxieren.
Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust (S. 78.) wissen, wie wichtig es doch ist, dass man als autistisches Kind einige Gesprächsregeln lernt. Warum? Das Gespräch ist laut ihnen nämlich der erste Schritt zu einer Freundschaft. Und da es halt so viele allistische Menschen mit einer politropistischen Wahrnehmung rundherum gibt, lohnt es sich sich einige Strategien anzuzeigen – nicht, weil es falsch ist autistisch zu sein, aber da die meisten Menschen eben allistisch sind, sucht man sich in der Regel allistische Freunde – trotz Kulturprobleme.
Oftmals mögen es allistische Menschen, wenn als Beginn des Gesprächs mit lockeren Bemerkungen oder Fragen das Eis gebrochen wird:
- Hallo.
- Ah, du bist auch da.
- Bist du mit dem Velo gekommen?
Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust haben für während des Gesprächhauptteils quasi ein paar erfolgversprechende Gesprächsstrategien zusammengestellt:
- Stellt Fragen.
- Hört auf die Antwort.
- Sagt was Nettes.
- Macht Komplimente.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das zu üben auch im Rahmen der Logopädie einmal ein Schwerpunkt sein könnte. Kommunikativ-pragmatische Ziele gehören ja durchaus dazu.
Manche Autist*innen berichten, dass es nicht ganz einfach ist zu erspüren, wann ein Gespräch nun zu Ende ist. Denn so, wie zu Beginn das Eis gebrochen wird, gibt es auch wieder einen ausklingenden Schluss. Kaya Yanar ist zwar Komiker und nicht Autismusspezialist, aber gerade in diesem Metier wird exakt beobachtet. Für ihn findet in der Schweiz ein Telefongespräch seinen Abschluss mit dem Wort „also“. Es sind aber nicht nur die Telefongespräche – generell Gespräche, wenn man nicht zu direkt sein will.
- Also, dann gehe ich noch fertig kochen.
- Also, jetzt haben wir das Wichtigste besprochen, oder?
- Also, dann sehen wir uns morgen wieder.
Natürlich bemühen wir uns in unserer Familie, dass eine autistische Kultur Raum bekommt und versuchen sie zu verstehen und zu respektieren – sprechen darum auch über Unterschiede und Gemeinsamkeiten und dürfen dabei gleichzeitig nicht vergessen, dass wir als allistische Menschen in dieser Gesellschaft privilegiert sind – das sind unsere autistischen Kinder nicht.
Nichts desto trotz – bei uns darf ein leidenschaftlicher Monolog geführt werden – wir freuen uns über soviel Begeisterung. Ganz nach Becky Wood wissen wir, dass unsere Kinder eigentlich eher zu still als zu laut sind. Darum würgt man Kommunikation nicht auch noch ab. Auch darf mein älterer Sohn ohne diese üblichen Telefonregeln mit seiner Patentante telefonieren – respektive haben sie passende entwickelt und zählen auf drei, wenn sie das Gespräch beenden. Mein jüngerer Sohn mag erschöpft durch viele tolle Erlebnisse mit seiner Grossmutter beim Bach mit Rutschbahn und Libellen und nassen Sandalen manchmal nicht mehr das Verabschiedungszeremoniell durchführen, wenn es nach Hause geht. Das ist alles völlig okay. Auch Miltons Theorie des gegenseitigen Empathieproblems weist darauf hin, dass dieses unterschiedliche Erleben der Welt, was die Monotropismus-Hypothese auf den Punkt bringt, vermutlich zu einem anderen Sprachgebrauch und Sprachverständnis führt. Darum sind die dolmetschenden Bemühungen von Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust sicher eine gute Strategie, und zwar nicht, um ein autistisches Kind allistisch zu machen. Nein, damit es einfacher Freunde findet, um dort ‚gefunden‘ dann sich selber sein zu dürfen. Schliesslich ist das Gespräch ja der erste Schritt zur Freundschaft.
Freundschaftspflege: abmachen
Eine Freundschaft lässt sich gut mit einer Blume vergleichen, die immer wieder getränkt werden muss. Wie der Blume – so ergeht es auch Freundschaften. Auch diese müssen gepflegt werden. Kinder müssen folglich Zeit mit ihren Freund*innen verbringen. Das ist natürlich nicht ganz einfach, da es für autistische Kinder oft schwierig ist anzurufen oder zu fragen, ob ein bestimmtes Kind zum Gamen kommen wolle etc. Oftmals braucht das Unterstützung der Eltern oder Schule. Mein älterer Sohn telefoniert zwar liebend gerne mit seiner Patentante, da er bei ihr auf autistisch telefonieren darf, sprich kein Hallo, es geht geht direkt zur eigentlichen Frage und zum Aufhängen wird auf drei gezahlt. Er pflegt diese Freundschaft auch via Online Games. Da dies nur punktuell ist und nicht ein längeres Abmachen, passt das sehr gut. Beide Kinder sind nach Kindergarten und Schule ziemlich ausgepowert und das mit den Hausaufgaben erledigt sich ja auch nicht von alleine.
Die Unterstützung der Eltern beim Telefonieren ist wichtig, da kaum ein Mensch eine autistische Wahrnehmung derart respektiert, wie seine Patentante. Das Leben ist ja in der Regel allistisch‘ organisiert und geregelt. Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust empfehlen den Eltern der Asperger Kinder des Friends Club darum folgende zwei Hilfestellungen (vgl. S. 227):
- Während des Telefonats soufflieren oder gar übernehmen, sobald das Kind aus dem Konzept gerät.
- Hat das Kind ein Ja fürs Abmachen bekommen, übernehmen die Eltern beidseits – für die Details noch.
Telefonieren muss geübt werden. Klappt das nämlich, wird die Welt so erweitert mit neuen Möglichkeiten für Kontakte.
Noch haben meine Kinder kein Handy. Vielleicht wird es einfacher, wenn man mit Wire oder Whatsapp schriftlich anfragen kann. Die Schriftsprache schenkt viel mehr Zeit, als es die mündliche Sprache pflegt. Das könnte einer autistischen Wahrnehmung eher entsprechen. Allerdings wird dann auch manches bestehend sichtbar für alle und kann zu weiteren Problemen führen…
Freundschaften loslassen
Wir alle kennen das, dass wir jemanden gerne als Freund*in hätten, aber es kommt nur Desinteresse zurück. Es ist nicht schön, abgelehnt zu werden. Laut Cynthia La Brie Norall und Beth Wagner Brust (vgl. S. 79) ist es für Kinder mit Asperger Syndrom jedoch um ein Vielfaches schwieriger loszulassen. Diese Erfahrung tut weh. Aber manchmal beruht eine Freundschaft einfach nicht auf Gegenseitigkeit, obschon doch beides ’super Typen‘ sind.
Zudem sollte den Kindern bewusst gemacht werden, dass Freundschaften oftmals einfach für eine bestimmte Zeit passen und danach kommt wieder etwas Neues. Das stimmt natürlich nicht mit dem Bedürfnis nach Routine und Ordnung überein und kann dadurch sehr schmerzhaft sein – ein vielleicht um einiges grösserer Verlust, was mit der monotropistischen Wahrnehmung erklärt werden kann, die sehr fokussiert ist. Auch für uns als Eltern ist es nicht einfach, wenn endlich einmal eine Freundschaft so passte und dann nicht mehr sein soll. Auch mir tut es weh, dass mein Kind als Integration immer in das Schulhaus kommt, dass sich dies mit dem Autismus auch zutraut, was mit dem Abschied der bekannten Kinder einher geht. Es gibt doch zwei sehr empathischen und rücksichtsvolle Mädchen, die es mit meinem jüngeren Sohn richtig gut können. Und tatsächlich kommen bestehende Freundschaften bei der Schuleinteilung erst nach den passend Lehrpersonen, da dies die Voraussetzung für eine gelingende Schulzeit ist. Das zeigt aber einmal mehr auf, welche Verantwortung die Schule betreffend Freundschaften knüpfen hat, zumal es für autistische Kinder klar am Ungünstigsten ist, dass sie immer neu beginnen müssen.
Manchmal staune ich, wie allistische Eltern für ihre allistischen Kinder Gesuche betreffend Einteilung schreiben deswegen, und wir, die Kinder haben, welchen Freundschaften wirklich nicht zufliegen, müssen immer total offen bleiben und unvoreingenommen.
Sind Autist*innen denn Freund*innen zweiter Wahl?
Ich habe nun von so vielen Hilferufen autistischer Kinder auf der Suche nach Freundschaften geschrieben, dass man auf die Idee kommen könnte, dass aus den allistischen Blickwinkel bloss Defizite da sind. Dem ist mitnichten so. Ich behaupte, dass meine ausgewählten Punkte bei allen Autist*innen unserer Familien zutreffen. Das muss selbstverständlich keinen universellen Charakter haben, stimmt aber in meiner Welt. Carol Gray und Tony Attwood haben zusammen einen Stärkekatalog aufgestellt – ein kleiner Einblick in die qualitativen Vorteile in der sozialen Interaktion mit Autist*innen will ich hier niemandem vorenthalten:
- Beziehungen zu Altersgenossen geprägt von absoluter Loyalität und untadeliger Zuverlässigkeit.
- Frei von Vorurteilen aufgrund des Geschlechtes, des Alters oder der Kultur; Fähigkeit andere so zu akzeptieren, wie sie sind.
- Drückt eigene Gedanken ungeachtet des sozialen Zusammenhangs aus oder hält an persönlichen Überzeugungen fest.
- Hauptsächlich an aussagekräftigen Gesprächsbeiträgen interessiert; vermeidet ‚ritualisierten Small Talk‘ oder sozial triviale Aussagen und oberflächliche Unterhaltungen.
- Entschlossenheit, die Wahrheit zu suchen.
(Theunissen, S. 73.)
Freundschaften – und die Verantwortung der Schule
Man kann es drehen und wenden wie man will. Wieder einmal wird mir bewusst, was für eine wichtige Rolle die Schule in der Entwicklung meiner Kinder einnehmen muss. Will man eine inklusive Gesellschaft, muss genau sie damit beginnen. Meine autistischen Kinder haben neben den wirklich vielen Stunden Schule, etlichen Eindrücken und Interaktionen letztlich nicht mehr die Kapazitäten für eine ausgiebige Freizeitgestaltung mit weiteren Kontakten danach. Aber das Gefäss der Interaktion ist ja bereits vorhanden – als Schule eben. Und so wünsche ich mir, dass eine Sensibilisierung im Alltag entsteht und gleichzeitig Projekte erschaffen werden, die dies temporär und zielgerichtet angehen.
„Inklusion bedeutet nicht einfach in eine Regelschule zu gehen – es gilt wirklich dabei zu sein, mitmachen zu dürfen, akzeptiert zu werden und auch seine Ziele erreichen zu dürfen.“ G. Morewood & N. Humphrey
Was gibt es für ein edleres Ziel, als dass autistische Kinder Freundschaften schliessen!?
Literaturliste
Attwood, T. (2010). Asperger-Syndrom. Das erfolgreiche Praxis-Handbuch für Eltern und Therapeuten. Stuttgart: Trias. (S. 48-49.)
La Brie Norall, C., Wagner Brust, B. (2012). Kinder mit Asperger einfühlsam erziehen. Stuttgart: Trias Verlag. (S. 77-79.)
Markowetz, R. (2020). Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung im inklusiven Unterricht. Praxistipps für Lehrkräfte. München: Ernst Reinhardt Verlag. (S. 28.)
Notbohm, E., Zysk, V. (2020). 1001 Ideen für den Alltag mit autistischen Kindern und Jugendlichen. Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verlag. (S. 190.)
Theunissen, G., Sagrauske, M. (2019). Pädagogik bei Autismus. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer. (S. 73-74)
Theunissen, G. (2014). Menschen im Autismusspektrum. Verstehen, annehmen, unterstützen. Stuttgart: Kohlhammer. (S. 50-51.)
Miltons Theorie vom gegenseitigen Empathieproblem
https://network.autism.org.uk/knowledge/insight-opinion/double-empathy-problem
Wir brauchen autistische Wissenschaftler
Zitat G. Morewood und N. Humphrey
Taneisha (@Mellow_Pascoe) twitterte um 9:26 PM on Sa., Juni 13, 2020:
Inclusion 👇🏽
#inclusion https://t.co/ms2awcWMcx
(https://twitter.com/Mellow_Pascoe/status/1271886753062887424?s=09)
Definition von Allismus – da ich oft den Begriff ‚allistisch‘ als Gegensatz zu autistisch verwende
https://www.autismus.com/enzyklopaedie/allismus/
Spielplätze mit autistischem Kind
https://editionf.com/mutterschaft-warum-es-nicht-um-liebe-geht/#
Circle of Friends
https://www.unl.edu/asdnetwork/what-circle-friends
https://m.youtube.com/watch?v=Up–voI6dNc
http://www.inklusionspaedagogik.de/index.php/zukunftsplanung/vorgehensweisen/circle-of-friends
Wir wollen, dass alle gewinnen – durch Inklusion
https://raul.de/allgemein/wie-wir-uns-die-koepfe-doch-nicht-einschlagen/
Autistische Kinder sind nicht zu laut – zu leise
https://www.google.com/amp/s/woodbug.blog/2018/07/14/the-wrong-kind-of-noise/amp/
Moral – Unterschiede zwischen Autist*innen und Allist*innen
https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1362361320939331?journalCode=auta&s=09
Kaya Yanar zum Code-Wort „also“ 😉 (Natürlich Spass – aber hat was, das sich in der Schweiz prima nutzen lässt, wie ich finde.)
Infos von Autist*innen – vielen Dank für die fürs Verständnis von Autismus so wertvolle und gleichzeitig sehr persönliche Innensicht:
Clement Jones: Freunde finden (Kinder)
http://asperger.clementjones.ch/__trashed-2/
Unbemerkt: 7 Tipps, um Freunde zu finden
https://www.unbemerkt.eu/de/7-tipps-um-freunde-zu-finden
Autistenbloggen: Sein Leben alleine bestreiten. („Ich hatte keine Schulfreundschaft, die auf Gegenseitigkeit beruhte, war in der ganzen Schulzeit immer ein Einzelgänger.“)
https://autistenbloggen.wordpress.com/2020/07/07/sein-leben-alleine-bestreiten/
Autistenbloggen: Nicht annehmen. Nachfragen. (Umgang mit dem gegenseitigen Empathieproblem – Praxistipps.)
https://autistenbloggen.wordpress.com/2016/04/26/nicht-annehmen-nachfragen/
Autistenbloggen: Isoliert bleiben. (Wie schwierig Beziehungen doch sein können. Auch Autist*innen wollen nicht einsam sein.)
https://autistenbloggen.wordpress.com/2017/11/06/isoliert-bleiben/
Gedankenwelt: Asperger und keine Freunde. („Freunde passen nicht in meine Welt. Eine Partnerin schon. Es ist paradox.“)
http://riddler-gedankenwelt.blogspot.com/2013/01/asperger-und-keine-freunde.html?m=1
Pinkspektrum: Auswandern als Autistin. (Wie Nicole sich ein neues soziales Netzwerk aufgebaut hat…)