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Ein Moment im Leben meines jüngeren autistischen Sohnes
Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als ein Ersatzschulbusfahrer nach dem Schwimmunterricht direkt vor unserem zu Hause hielt. Eigentlich würde man nun annehmen, dass es für das Kind lässig ist, dass der Fahrer nicht gesehen hat, dass dieser Weg nur für Anstösser gedacht ist und es nun direkt vor dem Sitzplatz aussteigen darf – denn bequemer geht es nicht. Falsch gedacht! Für meinen jüngeren Sohn fühlte sich das derart falsch an, dass er zuerst an den korrekten Halteplatz bei den Briefkästen zurück lief und von da wie gewohnt über die kleine Treppe nach Hause spazierte – kleines Drama inklusive.
Nun, mein Kind interessiert sich für den Gotthard und allem drum und dran, weiss um gefühlt jedes Detail meines Autos Bescheid und er kennt die Kontinente, ist fasziniert von anderen Ländern mit Flaggen und Kulinarik etc. Warum um Himmels Willen kann er nicht über den Gartensitzplatz nach Hause kommen? Auf den ersten Blick ein unverständliches Verhalten.
Ja, was ist nur los mit diesem Kind!?
Unser Gehirn: eine Vorhersagemaschine
Bevor ich aber darauf eingehen möchte, warum das mit der falschen, wenn auch näheren Schulbushaltestelle nicht geklappt hat, will ich ein wenig über das Gehirn schreiben – unserer Vorhersagemaschine nämlich. Vorhersagemaschine darum, weil eine Handlung aufgrund unserer Vorhersage geplant und ausgeführt wird. Interessant daran ist, dass wir also schon im Voraus wissen, was wir gleich sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken werden. Ein wichtiger Schritt fehlt aber noch – das Resultat wird abschliessend mit der Vorhersage verglichen und je nachdem muss das Weltbild angepasst werden. Das macht Sinn, denn dieses innere Modell der Welt soll nicht zu weit vom Hier und Jetzt abweichen.
„Der Kern der Theorie ‚Predicitve Coding‘ ist der, dass das Gehirn eine ‚Vorhersagemaschine‘ ist, die durch ständigen Abgleich der eigenen Vorhersagen mit den sensorischen Rückmeldungen die innere Repräsentation der Welt (das Weltbild) anpasst.“ Neuropsychiater.ch
Mit der Zeit ist dieses Modell dann vollständig ausgebildet. Treten nun Fehler auf, ist sich unser Gehirn bewusst, dass es sich um zufällige Varianten handelt ohne grosse Wichtigkeit, die man getrost gleich wieder vergessen kann.
Es geht aber noch weiter – was für die Wahrnehmung gilt, kann auch auf die Emotionen, Kognition und motorische Kontrolle angewendet werden. So sehen das jedenfalls die Vertreter dieser Theorie, die sich Predictive Coding nennt. Das heisst also, dass wir unseren Arm bewegen, weil wir vorhersagen, dass wir ihn bewegen werden und unser Körper führt dies aus (vgl. Neuropsychiater.ch).
Nach der Predictive Coding Theory schaffen wir es folglich, dass wir immer ein Gesamtbild der Welt vor uns haben, auch wenn wir nur ein kleines Detail davon gerade exakt wahrnehmen.
Autismus und predictive Coding
In der Predictive Coding Theory wird wunderschön beschrieben, wie uns Vorhersagen das Leben erleichtern und Vertrautheit schaffen.
Leider ist dem bei Autismus nicht so, was schier alles ziemlich verkompliziert.
„Die prädiktive Kodierungstheorie des Autismus geht davon aus, dass das Gehirn einer autistischen Person keine genauen Vorhersagen trifft oder dass sensorische Eingaben diese internen Vorhersagemodelle ausser Kraft setzen. Infolgedessen reagiert die autistische Person überempfindlich auf äussere Einflüsse und ist nicht in der Lage, diese auszublenden.“ George Musser (Spectrumnews)
Es werden hier zwei Hypothesen genannt. Einerseits ist es also möglich, dass das autistische Gehirn keine genauen Vorhersagen trifft, andererseits aber und vermutlich etwas plausibler, dass die sensorischen Inputs diese zu verhindern wissen.
„Normale Gehirne sind in der Lage, Geräusche in der Umgebung auszublenden, aber wo neurotypische Menschen Geräusche sehen, sehen Autisten Signale. Sie erwarten Präzision, wo Zufälligkeit herrscht, was sie ständig überrascht. Mit anderen Worten: Sie unterliegen ständig einem hohen Grad an Vorhersagefehlern, die überwältigend sein können.“ Jared Jacobsen
Bei Autismus ist folglich das Modell der Welt nicht vollständig ausgebildet, da an sensorischen Details hängen geblieben wird – so sehen es zumindest die Verfechter der Predictive Coding Theory. Dadurch kommt es nicht zu einer Verallgemeinerung, die ja wichtig ist, um immer präzisere Vorhersagen zu treffen und letztlich den Überblick zu gewinnen.
„Die Theorie könnte erklären, warum autistische Menschen sich häufig überreizt und ständig überrascht fühlen, warum sie Routine bevorzugen und warum es ihnen möglicherweise schwer fällt, andere Menschen zu lesen.“ George Musser (Spectrumnews)
Es scheint mir also, als sei ein Leben als Autist*in mit sehr viel Mehraufwand zu bewältigen, mit oft grosser Verunsicherung in dieser Reiz überladenen und sich schnell wandelnden Zeit – bis hin zu einer anderen Kultur der Interaktion mit anderen Menschen. Ich denke dabei an meinen jüngeren Sohn, der sich die Sprache als „Gestalt Language Processor“ angeeignet hat oder an meinen älteren, der klare, wahre und rare Sprache allem Gesäusel vorzieht.
„Um die Dinge nicht wörtlich zu nehmen, muss man sich auf Priors (was jemand wahrscheinlich meinte) verlassen, um die Beweise (was sie tatsächlich gesagt haben) zu übertrumpfen.“ Jared Jacobsen
Das erklärt, warum zwischen den Zeilen zu lesen für Autist*innen nicht ganz einfach ist. Und so geht es letztlich immer um eine Suche nach Sicherheit und Beständigkeit in einer Welt voller Chaos.
Das Muster im Chaos
Im Prinzip beschreibt die Predictive Coding Theory ja nichts anderes, als dass Autismus aufgrund der sensorischen Dominanz ein Versagen beim Erlernen und Anwenden von Prioritäten ist. Dadurch bleibt alles im Leben ziemlich chaotisch, was eine grosse Erschwernis ist. Und dennoch sehe ich meine Kinder nicht als gebeutelt. Gewisse Autismusbereiche bewundere ich nämlich sehr. Dieses intensive Versinken im Moment mit Fokus auf (sinnliche) Details, wenn man eine autismusfreundliche Umgebung ohne Überreizung schafft, hat für mich etwas Zauberhaftes und Leidenschaftliches an sich. Hier drin vermeine ich eine grosse Lebensqualität im Entdecken der Schönheit und Zufriedenheit zu beobachten. Ich vermute, dass diese Tür neurotypischen Menschen verschlossen bleibt.
„Je sensibler man für Chaos ist, desto schöner ist die Entdeckung eines zugrunde liegenden Musters oder einer Theorie, die die Welt strukturierter und weniger chaotisch erscheinen lässt.“ Jared Jacobsen
Ob das unser Preis des sonst so hilfreichen Überblicks ist?
Der Schulbus und die Predictive Coding Theory
Um die Predictive Coding Theory am Schulbus Beispiel nochmals greifbarer zu machen, möchte ich folgendes (bereits erwähnte) Zitat in Einzelteile zerlegen:
„Die (Predictive Coding) Theorie könnte erklären, warum autistische Menschen sich häufig überreizt und ständig überrascht fühlen, warum sie Routine bevorzugen und warum es ihnen möglicherweise schwer fällt, andere Menschen zu lesen.“ George Musser (Spectrumnews)
1. Häufig überreizt
Für mein autistisches Kind ist der Schulbus durch die Enge und den Kinderlärm und das Holpern und die Ränke in raschem Tempo ein Stress.
Predictive Coding: Autistische Kinder bleiben oft an sensorischen Reizen hängen und geben diesen Bedeutung. Nicht autistische Kinder können diese unwichtigen Details ausblenden und wissen intuitiv, was nun bedeutsam ist. Sie können also die Fahrt geniessen, mit anderen Kindern plaudern etc.
Hilfsmittel: Kopfhörer
2. Ständig überrascht
Für mein Kind ist eine andere Schulbushaltestelle als gewohnt sehr verunsichernd. Vor allem, wenn sie wie aus dem Nichts kommt.
Predictive Coding: Mein Kind kann keine zuverlässigen Vorhersagen treffen, während nicht autistische Kinder schon im Voraus wissen, was kommen wird und dadurch flexibel auf kleine Anpassungen sind. Aber ohne eine Vorhersage, ist sowohl eine positive als auch negative Überraschung eine Überforderung und zieht einem kurz den Boden unter den Füssen weg. Darum ist eine andere Haltestelle als abgemacht, sehr, sehr verwirrend. Beängstigend.
Hilfsmittel: Änderungen ankündigen
3. Routine bevorzugt
Für meinen jüngeren Sohn ist Gleichförmigkeit sehr wohltuend. Am liebsten hätte er jede Fahrt genau so – dieselbe Fahrerin, denselben Weg mit denselben Kindern zur selben Zeit. (Oder er darf mitbestimmen, dann geht auch „anders“.)
Predictive Coding: Ein autistisches Kind, das keine Vorhersagen machen kann, was gleich kommen wird, liebt ganz logisch Gleichförmigkeit. Das schenkt Sicherheit. Für nicht-autistische Kinder ist das vielleicht langweilig. Aber sie haben im Gegensatz zu autistischen Kindern ja auch nicht dauernd diesen sensorischen Kick.
Hilfsmittel: Routinen bewusst einführen, gleich behalten und nur sorgsam durchbrechen (Punkt 2)
Adam Murphy, ein englischer Vater eines autistischen erwachsenen Sohnes, geht sogar so weit, dass sein Sohn aufzeigen darf, wann eine Routine durchbrochen werden darf. Und er hat damit grosse Erfolge.
4. Andere Menschen zu lesen fällt schwer
Wenn andere Menschen meinen Sohn verwirren, weil es ihm schwer fällt, soziale Hinweise und Kommunikation rechtzeitig zu verarbeiten, findet er bei ihnen auch keine Hilfe.
Ein Schulbusfahrer wiederum, der als Ersatz einspringt, kennt das autistische Kind auch nicht und ist sicher irritiert, wenn er in eine Krise schlittert und nicht weiss, was Sache ist.
Predictive Coding: Es matcht also doppelt nicht. Beide haben keine oder falsche Vorhersagen und sind verwirrt. Mein Sohn, weil er nicht versteht, warum der Schulbusfahrer am falschen Ort hält und zufrieden damit scheint und sowieso verunsichert ist betreffend Menschen, da – so George Musser – seine internen Verhaltensmodelle von Menschen nicht gut ausgeprägt sind. Und der Schulbusfahrer, weil er noch keine Ahnung von Autismus und deren Kultur der Interaktion hat und gleichwohl nicht versteht – es aber mit etwas Übung und Flair vermutlich rasch könnte.
Hilfsmittel: Mich anrufen und ich übersetze von autistisch auf neurotypisch und umgekehrt. (Ein Versuch meinerseits jedenfalls.)
Weil wir es können
Solange wir Autismus nicht verstehen, werden wir autistische Kinder als schwierige Kinder betiteln. Aber wir können unsere Komfortzone verlassen und uns auf eine spannende Entdeckungsreise machen, wenn wir uns auf Autismus einlassen.
Neurotypische Kinder: Überblick
- Sie wissen also schon im Voraus, was sie gleich erleben werden. Auch kleine Abweichungen sind kein Thema. Totale Coolness also.
Autistische Kinder: Chaos
- Ausserhalb von ihren Routinen wissen sie nicht, was gleich kommen wird und werden davon überrumpelt. Sie reagieren überempfindlich auf äussere Einflüsse. Das ist oftmals grosser Stress.
Und wie uns die Predictive Coding Theory aufzeigt, so können wir „zu verstehen“ lernen und dieses Modell der Welt und des Erlebens und Seins eines autistischen Kindes in unserem Gehirn aufbauen. Wir werden nämlich nicht schon durch eine kratzende Webetikette am T-Shirt, den Regentropfen, die an die Scheibe prasseln, quietschende Schuhsohlen in der Turnhalle oder durcheinander sprechenden Menschen bei einer Gruppenarbeit gebremst. Es geht auch hier darum, Muster zu erkennen, indem wir Erfahrungen machen und uns ein Bild genau dieser Welt aufbauen. Erst dann sind wir unabhängig von anderen in unseren Entscheidungen und befähigt, aufs einzelne Kind angepasst einzugehen.
Literaturliste
Am 29.02.24 erscheint folgendes Buch von Peter Vermeulen zum Thema Predictive Coding und Autismus – ich freue mich:
https://www.lambertus.de/autismus_und_das_praediktive_gehirn-3638-7/
Oder anders: das Gehirn als Vorhersageorgan. Eine Aktion wird geplant und dann das Resultat mit dem Ziel verglichen. Bestehen Abweichungen, so wird der Plan geändert oder auch die Annahme über die Welt angepasst. Das Gehirn kann so als Planungs- und Vorhersageorgan verstanden werden, welches über das sensorische Feedback die interne Repräsentation der Welt und damit seine Vorhersagen laufend verbessert bzw. die Vorhersagefehler verkleinert.
https://www.neuropsychiater.ch/blog/2021/1/18/das-bayesianische-gehirn
Der Kern der Theorie ‚Predicitve Coding‘ ist der, dass das Gehirn eine “Vorhersagemaschine” ist, die durch ständigen Abgleich der eigenen Vorhersagen mit den sensorischen Rückmeldungen die innere Repräsentation der Welt (das Weltbild) anpasst. Normales und krankhaftes Erleben kann mit diesem Modell gut erklärt werden.
Die prädiktive Kodierungstheorie des Autismus geht davon aus, dass das Gehirn einer autistischen Person keine genauen Vorhersagen trifft oder dass sensorische Eingaben diese internen Vorhersagemodelle außer Kraft setzen. Infolgedessen reagiert die autistische Person überempfindlich auf äußere Einflüsse und ist nicht in der Lage, diese auszublenden. Es fällt ihnen schwer, soziale Hinweise und Kommunikation rechtzeitig zu verarbeiten, um eine angemessene Reaktion hervorzurufen, da ihre internen Verhaltensmodelle von Menschen nicht gut ausgeprägt sind. (…) Auf diese Weise könnte die prädiktive Kodierung die sozialen, sensorischen und anderen Schwierigkeiten von Autismus berücksichtigen.
https://www.spectrumnews.org/news/predictive-coding-theory-autism-explained/
Die Theorie besagt, dass die Vorhersagen Ihres Gehirns eine Funktion seiner vorherigen Erwartungen und der eingehenden Sinnesdaten sind, und es wird vermutet, dass Autismus entweder darauf zurückzuführen ist, dass es nicht gelingt, gute Priors zu lernen, oder dass es nicht gelungen ist, den relativen Einfluss von Priors und Daten auszugleichen viel Gewicht auf letzterem. Das bedeutet, dass autistische Gehirne sich ständig an die Daten anpassen.
(…)
Dies erklärt, warum autistische Menschen sich zu sich wiederholendem Verhalten hingezogen fühlen, warum sie frustriert sind, wenn Routinen gestört werden, und warum sie mit anregenden Umgebungen nicht klarkommen. Es könnte auch erklären, warum autistische Menschen die Dinge zu wörtlich nehmen: Um die Dinge nicht wörtlich zu nehmen, muss man sich auf Priors (was jemand wahrscheinlich meinte) verlassen, um die Beweise (was sie tatsächlich gesagt haben) zu übertrumpfen.
(…)
Ein weiterer möglicher Vorteil des Asperger-Syndroms besteht darin, dass Aspies möglicherweise in der Lage sind, Schönheit im Schmidhuberschen Sinne in einem Ausmaß zu schätzen, wie es Neurotypischen nicht möglich ist. Je sensibler man für Chaos ist, desto schöner ist die Entdeckung eines zugrunde liegenden Musters oder einer Theorie, die die Welt strukturierter und weniger chaotisch erscheinen lässt.
https://medium.comI/@jaredtjacobsen/predictive-coding-and-autism-2abb14093b3e
In jüngsten Vorschlägen wurden autistische Verhaltensweisen innerhalb eines Bayes’schen Rahmens betrachtet, was darauf hindeutet, dass Personen mit Autismus möglicherweise „abgeschwächte Priors“ haben (dh ihre Wahrnehmung wird weniger durch vorherige Informationen beeinflusst). Die prädiktive Codierung stellt eine neuronale Instanziierung der Bayes’schen Inferenz dar und charakterisiert RS als Reduzierung des Vorhersagefehlers zwischen „Top-Down“-Eingaben (vorherige Überzeugungen) und „Bottom-Up“-Eingaben (stimulusbezogen). Dementsprechend gibt es Belege dafür, dass RS größer ist, wenn die Wiederholung eines Reizes erwartet wird, im Vergleich dazu, wenn er unerwartet ist.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0010945215003627
Durch einen ständigen Kreislauf aus Prädiktion (Vorhersagen), Beobachtung, Fehler und Verbesserung lernen wir unsere Umwelt zu verstehen. Daraus folgt, dass unsere Wahrnehmung nicht nur die Summe unserer Sinneseindrücke, sondern auch ein Produkt unserer Erwartungen ist.
Wir argumentieren, dass Literalismus aus einer atypischen Funktionsweise des Vorhersagesystems resultiert: Insbesondere kann ein atypisches Gleichgewicht zwischen Vorhersagen und Fehlersignalen in der Sprachverarbeitung dazu führen, dass Einzelpersonen hinsichtlich ihrer eigenen Vorhersagen unsicherer werden. Diese Unsicherheit lässt sich dann oft dadurch lösen, dass man auf die sicherste Interpretation zurückgreift, also auf die wörtliche.
Damian Milton (@milton_damian) hat an 0:36 PM on Fr., Sept. 01, 2023 gepostet:
„The comprehension difficulties highlighted by the literature may therefore not be due to metaphors per se, but to a higher degree of uncertainty with respect to one’s own predictions.“
(https://twitter.com/milton_damian/status/1697559111376716113?t=ebQ8HapmWO0SrsYVj-CmEA&s=03)
Callum Stephen (He/Him) (@AutisticCallum_) hat an 8:19 PM on Do., Sept. 14, 2023 gepostet:
“Autistic people take everything literally”.
Autistic me: this doesn’t apply to me. I don’t take “everything” literally. Oh, wait… did I just take the word “everything” literally when it is merely an expression and not meant to be taken literally?
(https://x.com/AutisticCallum_/status/1702386694626885777?t=vBgxASdwT-bdz8WMIUndIw&s=03)
Autism care and share (@autcareandshare) hat an 8:17 AM on Fr., Okt. 20, 2023 gepostet:
I have to drop my wife at the hospital for a appointment, it’s on our way to Ryan’s daycentre but it’s a change to our usual routine so Ryan’s a little anxious, any changes to Ryan’s routine create anxiety just by my wife being in the car on a day she wouldn’t normally is a…
(https://x.com/autcareandshare/status/1715250994957676942?t=BvAz5E3GqGadFiIUw2bUpw&s=03)
⏬ Dies hat nichts mit dem Thema Autismus und prädiktiver Kodierung zu tun, ist aber sehr spannend:
Auftritt Psychedelika – Warum ist predictive coding von Bedeutung?
Die Forschung zu psychedelischen Substanzen zeigt einige der überzeugendsten Belege, die für die Theorie des predictive coding sprechen. Anstatt diese Gehirnaktivität zu erhöhen, schwächen Substanzen wie Psilocybin und LSD den prädiktiven Filter ab, der normalerweise unsere Wahrnehmung des täglichen Lebens beeinflusst. Wenn wir die Bäume nicht mehr vorhersagen oder sie als „unwesentlich“ erklären, sind wir plötzlich in der Lage, alternative Wahrnehmungen von ihnen in Betracht zu ziehen. Die blättrigen Äste wellen sich wie die Arme von Kraken und die Rinde sieht herrlich knusprig aus, nicht weil die Substanzen unserer wahrgenommenen Realität etwas hinzufügen, sondern weil sie einen sehr feinen Filter entfernt haben, der normalerweise aktiv ist. Im Grunde erlauben sie uns, alternative, aber ebenso reale Möglichkeiten zu sehen.
https://mind-foundation.org/predictive-coding/?lang=de